Nesselringe

Nesselringe 2023, Brennnesselfaser, 3,6 cm Durchmesser, Brennnesselholz der Stiele und Epoxidharz 11,5 x 5 x 2 cm, Bild David Ziegler
Detail Nesselringe, Bildarchiv Bayerischer Landtag
Bayerisches Nationalmuseum, Ilse Aigner und Dr.Frank Matthias Kammel betrachten die Arbeit Nesselringe und Steinfliese1/2, Bild David Ziegler
Rede der Preisverleihung von Dr.Reinhard Spieler im Mars und Venus Saal des Bayerischen Nationalmuseums, Foto David Ziegler
Die beiden Nesselringe sind der Symbolik der Eheringe entlehnt, die eine Verbindung von zwei Menschen bis zu ihrem Tod öffentlich kenntlich machen. Normalerweise werden Eheringe aus einem haltbaren Edelmetall gefertigt, um sie ein Leben lang am Finger tragen zu können. Die Nesselringe hingegen bestehen aus gepresster Faser und würden sich bei Gebrauch auflösen. Einzelne Fasern sind am unteren Ende der Ringe sichtbar und zeigen die fragilen Elemente der gepressten Struktur. Beide Ringe haben den gleichen Durchmesser und versinnbildlichen damit die gleiche Größe der potenziellen Träger. Im Mars- und Venus-Saal wird dem Liebespaar Venus und Mars aus der griechisch-römischen Antike ein Denkmal gesetzt. Ihre außereheliche Affäre wird zum monumentalen Ereignis erhoben und verliert dadurch jegliche Heimlichkeit. Die Nesselringe werden durch ihre Übergröße zu einer Art Denkmal, das über menschliche Verbindungen und die wandelbare Form der Liebe nachdenken lässt. Der Sockel der beiden Ringe besteht aus geschredderten Brennnesselstielen, die ihre Funktion als haltgebende Stängel verloren haben. Die Späne werden nun durch Epoxidharz zusammengehalten, um die beiden Ringe tragen zu können.
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